Fotograf mit Drohne – RAW vs JPG
RAW vs. JPG – Die Vorteile der Drohnenfotografie mit RAW-Daten.
Wer sich mit dem Thema Fotografie befasst wird sich früher oder später sehr wahrscheinlich auch mit der Bildbearbeitung der gemachten Fotografien auseinandersetzen. Gerade die “Post”, die Nachbearbeitung Eurer Fotos in einem Bildbearbeitungs Programm bietet oft enorme Möglichkeiten der Optimierung und Verbesserung Eurer Werke. In diesem Beitrag möchte ich dies am Beispiel einer Aufnahme der Speicherstadt des Hamburger Hafens erklären.
Immer wieder stoße ich auf Aussagen wie:
“Zeig doch mal das Original” oder
“Ich möchte die Originale unverändert aus der Kamera zeigen”.
Dabei wird oft vergessen, dass das “Finale JPG” aus der Drohne oder der Kamera ein bereits bearbeitetes Foto ist. Jeder Kamerahersteller, egal ob DJI, Nikon oder Canon, haben einen eingebauten Prozessor der Eure gemachten RAW-Aufnahmen in eine anzeigbare JPG Version umwandelt. Deswegen spricht man auch von verschiedenen “Looks” bei den unterschiedlichen Sensor- und Kameraherstellern. Eine RAW Datei ist ohne eine Umwandlung in ein klassisches Bildformat auf einem normalen Monitor nicht darstellbar.
Wenn wir unsere RAW-Aufnahmen aus der Drohne in einem separaten Bildbearbeitungs-Programm, wie in diesem Beispiel Adobe Lightroom bearbeiten, übernehmen wir letztendlich nur den Schritt, den sonst der Hersteller mit Voreinstellungen in der Kamera übernommen hat. Die Einstellungen in der Kamera, wie “Portrait”, “Landscape”, “Vibrant” usw. sind vorgefertigte Presets, welche auf Eure RAW-File angewendet werden um einen bestimmten Look zu erzielen. Die Möglichkeiten diesen Schritt selber mittels eines Programms zu kontrollieren eröffnet dem Fotograf mit Drohne eine Vielzahl neuer Möglichkeiten.
Beispiel für eine RAW Aufnahme mit einer Drohne
An folgendem Beispiel aus Hamburg möchte ich Euch nur einige der Vorteile zeigen. Die Aufnahmen wurde an einem kalten Novemberabend im Hamburger Hafen im Zuge der Buchung durch einen Kunden erstellt. Die blaue Stunde bot gute Lichtverhältnisse. Hier seht Ihr was die Drohne, eine DJI Mavic 2 Pro (Link zu Amazon) mit Ihrem Hasselblad Sensor als unbearbeitetes Foto ausgespuckt hat.
Wir hatten nicht viel Zeit vor Ort da sich die Lichtverhältnisse schnell veränderten und wir diesen Moment der blauen Stunde festhalten wollten. Bei der Belichtung habe ich mich auf den Himmel konzentriert. Mit Hilfe der Zebra-Einstellung der Drohne sehe ich schnell ob Bereiche des Himmels ausbrennen könnten.
Dabei zeigt die Software der Drohne Areale der Aufnahme die in reines “Weiß” ausbrennen als schwarz-weißes Zebra Muster an. Diese Bereiche sind im finalen Foto rein weiß und enthalten keine weiteren Helligkeitsinformationen mehr. Mit Hilfe dieser Information kann man die Belichtung schnell so anpassen, dass möglichst wenig bis keine Bereiche komplett ausbrennen.
Dunkle Bereiche, die sehr schwarz auf der Vorschau erscheinen lassen sich im Nachhinein besser aufhellen als ausgebrannte helle Bereiche die verloren sind. Deshalb achte ich bei dieser Aufnahme besonders auf den helleren Himmel.
Trotz recht ausgeglichener Lichtverhältnisse sieht man, dass der Vordergrund recht dunkel ist. Der Sensor der DJI Mavic 2 Pro hat einen hervorragenden Hasselblad Sensor verbaut. Dieser hat einen beeindruckenden Dynamikbereich, dem die interne RAW Verarbeitung der Drohne nicht gerecht wird. Als Fotograf mit Drohne wollen wir aber genau an diese Reserven und die vorhandenen Mehrinformationen aus der Datei heraus kitzeln.
Die Bildbearbeitung der Drohnen Aufnahmen
In einer Bildbearbeitungs-Software wie Lightroom können wir im Anschluss die wirklichen Informationen der Raw Datei nutzen und als JPG speichern. Mit den Reglern “Belichtung“, “Lichter” und “Tiefen” kann man die Gesamtbelichtung, bzw. die hellen Bereiche oder Schatten entsprechend anpassen.
Weitere Möglichkeiten bietet auch die selektive Bearbeitung mit dem Pinsel-Tool. Es erlaubt dem Fotografen nur Teile der Drohnen Aufnahme mit den jeweiligen Einstellungen zu bearbeiten. So kann man z.B. eine Belichtungskorrektur “nur” auf den Himmel oder nur auf den dunklen Vordergrund anwenden. Hier geschieht die Magie und man kann die vollen Dynamik-Reserven des Sensors nutzen.
Mit Hilfe dieser sogenannten lokalen Retusche statt globaler Retusche (auf das gesamte Foto angewandt) lassen sich die Areale der Drohnen Aufnahme gezielt optimieren. Wir nutzen das volle Potential des Hasselblad Sensors.
Der finale Vergleich des RAWs (bzw. JPG Umwandlung der DJI Software) und der Bildbearbeitung in Lightroom macht den Unterschied sehr deutlich. Die Helligkeitseinstellungen sind nur eine von vielen Möglichkeiten der Adobe Lightroom Software. Es gibt noch hunderte Funktionen die den Umfang dieses Beitrags mehr als sprengen würden. In künftigen Artikeln möchte ich mit Euch noch weitere Werkzeuge und Einstellungsmöglichkeiten von Lightroom besprechen.
Wer Lightroom testen möchte dem möchte ich das Fotografen-Abonnement von Adobe ans Herz legen. Leider verkauft Adobe schon länger nicht mehr einzelne Software. Die professionellen Bildbearbeitungs-Tools des Markführers gibt es nur noch im Abo. Zum Glück ist das Fotografen Abonnement von Adobe das günstigste Paket und mit 11,59€ / Monat für Lightroom und Photoshop vergleichsweise erschwinglich. Alle Informationen findet Ihr als Link auf dem Banner.
Welche Software Themen interessieren Euch in Zukunft? Schreibt mir einfach einen Kommentar unter diesen Beitrag. So kann ich Wünsche in zukünftige Beiträge integrieren.
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